Jack und die heimische Musik

Weil ich mich ja bei meinen letzten Blogs nur über Politik beschwert habe, dachte ich, es ist wieder einmal an der Zeit, über Musik zu philosophieren. Das heißt natürlich nicht, dass ich unsere Politik jetzt gut finde, ganz im Gegenteil, die ist scheiße. Und solange in unserer Regierung Nazis herumwichteln, inkompetente InnenministerInnen ganz Österreich blamieren und verurteilte RechtsbrecherInnen, wie die Susi W., in unserer Politiklandschaft agieren, werde ich immer was zu meckern haben.

Trotzdem - jetzt widme ich mich wieder der Musik - und zwar der heimischen Musik.

 

Jetzt wissen wir ja alle, dass in Österreich die heimische Popularmusik bis dato nicht wirklich gefördert wurde. Der österreichische Minderwertigkeitskomplex scheint es ja auch irgendwie zu verbieten, dass man hier geile Mucke macht. Ausnahme - natürlich Sergeant Steel!

 

Jetzt gibt es aber schon ein paar heimische Sternschnuppen, die es bis in den Radio-Dauerrotation-Airplay geschafft haben. Aber auch da haben diverse Kritiker wieder einiges auszusetzen. Zu Recht? Mal sehen ...

Also da gibt es zum Beispiel einmal den Bussi-Wanda. Ich muss halt schon sagen, dass das meinen Geschmack nicht so wirklich trifft, weil da fehlen mir halt schon die langen Haare bei den Musikern und wenn schon Sehschwäche, dann Kontaktlinsen bei Videodreh und der Schlagzeuger spielt ein gar sehr kleines Set. Das sind schon mal Kriterien, wo ich sagen muss - geht nicht!

Wobei es mich schon freut, dass auch einmal was in die Charts kommt, wo nicht ein Hampelmann „Play“ drückt und die Diskomusik geht los. Weil das mag ich bei der heutigen Musik am wenigsten - DJ nennt man das, glaub ich. Sind keine Musiker, eher talentierte Stereoanlagen-Play-Drücker. Aber das muss man auch täglich üben, das wissen auch meine Großeltern – sonst vergisst man’s!

Aber jetzt halt noch einmal zu dem Bussi-Wanda. Ich kenn' nur die "Hits", mehr will ich davon auch nicht hören, weil wie gesagt, Haare und so. Und auch musikalisch eher schon die Nasenbohrer-Partie. Doch textlich interessant, weil ein bisserl pervers mit Inzucht und so, wo ich schon mal den moralischen Zeigefinger erheben könnte. Ist Inzucht jetzt cool, oder sind die nur ein bisserl zurückgeblieben? Naja, Wien ist sowieso anders, vielleicht auch ein bisserl hinten dran. Während in so manchem verschlafenen österreichischen Bergdorf Inzucht lebhaft praktiziert wird – und es gibt sicher auch ein paar volksnahe Politiker, die das jetzt als eine zu verteidigende Kultur und Tradition unseres geliebten Abendlandes auslegen würden – kommt man in Wien erst jetzt drauf, dass das hip ist. Gut, jetzt sehen die Wiener offensichtlich ein, dass jeder Liebe braucht - auch die Cousine. Gefällt mir grundsätzlich. Wobei, wenn meine Cousine die Ursula Stenzel wäre, dann würde ich mir das mit der Liebe schon noch einmal überlegen!

Warum wird das aber jetzt so abgefeiert, der Bussi-Wanda? Das weiß ich auch nicht - vielleicht Falco-Revival. Aber Ansprüche stell’ ich an die Formatradiohörer eh keine. Die fressen ja eh alles, was man ihnen stundenlang vorspielt. Und wenn's gefällt, dann gefällt's. Ich zieh’ da lieber den Stecker! Ihr seht also, nix mit DJ-Karriere bei mir ... ich schalt’ ja bei komischer Musik lieber die Stereoanlage aus und drück’ da nicht noch extra den Play-Knopf!

 

Ja, das war der Bussi-Wanda - und dann gibt es da noch den Nasenbären, der sich Volks-Rock'n'Roller nennt. Und dazu hab' ich natürlich auch was zu sagen. Weil Rock'n'Roll - das ist mein Metier!

Also politisch halt ich nicht so viel von dem, weil ich glaub' der tut schon ein bisserl mit den Susi W.s in Österreich liebäugeln. Weil die ja arm sind, werden ungerecht behandelt und so. Aber wurscht!

Mein Problem ist halt das mit dem Rock'n'Roll. Weil wenn ich was aus meinem Leben gelernt hab', dann dass das kein Rock'n'Roll ist, was der da macht. Da kenn’ ich nix, da mutier ich zum gnadenlosen Musikpolizisten! Auch wenn er die Platten in Nashville produzieren lässt. Im Grunde fängt’s ja schon einmal an, dass die Bezeichnung Volks-Rock'n'Roller einer Oxymoron ist - also sprich, eher ein Widerspruch in sich. Rock'n'Roll ist normalerweise mehr was für die gesellschaftlichen Außenseiter, also nix mit Volk und so. Und die Musik steht für Revolution und geiler Lebensstil - eigentlich das genaue Gegenteil, was der Nasenbär mit seinem Traditionsbewusstsein verkörpert. Musikalisch geht's bei ihm halt schon gar nicht in die Richtung Rock’n’Roll, leider mehr in die Richtung Dünnpfiff, das kann man jetzt drehen und wenden wie man will. Textlich auch eher kleinbürgerlicher Spaßgeselle, anstatt philosophischer Freigeist!

 

Also so viel zur heimischen Musikszene - auf der einen Seite Bussi, auf der anderen Seite Nase. Aber die Leute sind zufrieden. Und - und jetzt wird's wirklich schöngeistig - da kann ich jetzt schon sagen: ein Volk bekommt, was es verdient – sowohl in Sachen Politik, als auch in Sachen Musik ...


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Comments: 3
  • #1

    Silvia (Thursday, 12 November 2015 15:50)

    Hahaha, wie immer ... ein Gedicht :D

  • #2

    Tom (Thursday, 12 November 2015 16:04)

    SAUGEIL!!!

    nasenbär!

  • #3

    mh (Saturday, 14 November 2015 15:54)

    is lustig. oiso taugt ma.
    a wenn i die bands net kenn, band namens wander wanda und des andere. dann wärs wahrscheinlich no fü lustiger.

    mh